Wie jedes Jahr hofft der Mensch auf Besserung (Novalis).

Viele sehen darin nicht unbedingt einen Ansporn für das eigene Wirken, sondern sie wünschen sich, dass einen das Schicksal wieder mehr begünstigt. Ein warmer Geldregen beispielsweise, schöne Urlaubsorte, neue Bekanntschaften oder Aufträge und dergleichen mehr.

Passend dazu dieser Baumstamm mit Krone, der einfach so in der Luft hängt und „von Blättern und Blüten träumt“.

Statt nun über alle Krisen der letzten Zeit zu lamentieren – etwa das Ausscheiden der deutschen Nationalmannschaft in der Vorrunde in Katar, über die missglückte Gaspreisbremse oder die uns durch Russland aufgezwungene Zeitenwende – möchte ich Sie inspirieren, Ihre erfreulichen wie erfolgreichen Momenten von 2022 in den Blick zu nehmen.

So gab es bei mir beruflich viele interessante  Workshops. In der ersten Jahreshälfte fanden diese durchwegs online statt, seitdem wieder vor Ort.

Welch ein Aufatmen für uns alle: Sich im Raum frei zu bewegen und aufeinander zugehen zu dürfen, frei zu lachen und Ideen im schnellen Austausch am Flipchart zu entwickeln!

Und zugleich erfreut mich die Möglichkeit, sich schnell mal virtuell mit jemand auszutauschen, ein Konzept zu entwickeln und Workshops gemeinsam virtuell durchzuführen. Das virtuelle „Du“ hat sich dabei zumindest in meinem Umfeld durchgesetzt.

Manchmal gab es überraschte Reaktionen, wenn wir uns irgendwann live begegnet sind und dann zunächst wieder beim „sie“ waren. „Was, so lang sind Sie? Das hätte ich gar nicht vermutet!“ oder: „Online tragen Sie viel schönere und bunte Hemden!“

„Na denn, lassen Sie uns doch beim „Du“ bleiben!“

Hier nun zwei Geschichten für Sie zum Schmunzeln oder Weiterspinnen.

Wer Fahrrad fährt, muss manchmal leiden…

Bei einem DAX-Konzern im Großraum Hamburg war ich Mitte November 5 km außerhalb vom Werk untergebracht. Morgens um 7:00 wollte ich bei trockener Witterung mit einem Fahrrad vom Hotel zum Trainingsort fahren. Es ging übrigens um Change Management.

Leider war starker Gegenwind. Geschwitzt kam ich am Ort an, der mir am selben Morgen noch per Mail bestätigt wurde. DochNau-Niemand vor Ort! Zum Glück kam einige Minuten später ein Teilnehmer. Es dauerte, bis wir herausgefunden hatten, wo das Training nun stattfand.

Also wieder mit dem ganzen Seminar-Zeugs rauf aufs Rad und dorthin geradelt. doch die Anmeldung zu Gebäude XY irgendwo auf dem großen Werksgelände.

Zum Glück hatte ich ein Poloshirt dabei und konnte mich umziehen. Etwa eine Stunde später waren wir vollzählig. Doch das Schimpfen der Teilnehmer (alles Männer) hielt sich in Grenzen: War das eine Übung für unser Training, um unsere Agilität zu testen?

 Nein, es war wohl ein organisatorisches Versehen entstanden durch Ausgliederung dieses Services in ein Land außerhalb Europas. Wir nahmen es gelassen und wurden gute Freunde in diesen 2 Tagen. Change also live!

9 Tage Covid und allein im Büro

Ungewöhnlich, aber auch lustig waren 9 Tage im Mai, als ich mich mit (leichter) Corona-Erkrankung konstant im Büro in Quarantäne aufgehalten habe. Nur so konnte einer meiner Söhne an den Abitursprüfungen teilnehmen.

Das Gute daran: Ohne mich aus meinem gewählten Quartier zu bewegen hatte es der Terminplan so ergeben, dass ich nahezu täglich online Konfliktmanagement-Trainings für Nachwuchskräfte eines Automobilzulieferers geben durfte, die überall in Deutschland verteilt waren.

Morgens kam meine Frau wie Rotkäppchen und brachte Frühstück, später die Söhne weitere Mahlzeiten. In den Pausen legte ich mich auf die Matratze zum Kurzschlaf, um danach wieder frisch ans Werk zu gehen.

Abends hatte ich frei von Alltagspflichten endlich mal Zeit, eine Serie zu schauen. „Thin Ice“ – ein Politthriller rund um Rohstoffe und Klima in der Arktik. Sehr empfehlenswert! Sicher noch in der ARD-Mediathek zu finden.

Niemand hat übrigens gemerkt, dass ich bedingt einsatzfähig war. Virtuell konnte ich jedenfalls keinen Virus weitergeben!

Was sind Ihre kleinen und großen Geschichten, Anekdoten oder Erfolge, die Sie von 2022 in Erinnerung behalten wollen?

Viel Spass beim Ausfüllen und darüber reden. Ich wünsche Ihnen alles Gute für die Feiertage und für 2023

Frank Müller

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