8. Zurück in Deutschland – die enge Verbindung zu Uganda bleibt!

Nach angenehmen Flug von Entebbe über Istanbul kommen wir Ende Januar abends in Stuttgart an.

Es ist grau, kalt und wenig Menschen sind auf den Straßen. Es dauert einige Tage, bis wir wieder heimisch werden und mit den Temperaturen klarkommen. Dazu heißt es, wieder in die reguläre  Arbeit zu finden und allen möglichen Papierkram zu erledigen.

Die mitgebrachten Bilder und kleinen Kunstgegenstände  werden aufgestellt. Ugandischer Pop läuft so nebenbei per spotify. Kleine Zeichen davon, dass wir längers weg waren und eine besondere Zeit hatten.

In den nächsten Tagen gibt es auch hier Höhepunkte. Ski-Langlaufen im Hoch-Schwarzwald, mein Geburtstag und der Fasnets-Trubel direkt vor unserem Haus: Alles tolle Ereignisse und Möglichkeiten, sich wieder hier wohlzufühlen.

Doch auch drei Wochen später noch gibt es tagsüber Situationen und nächtliche Träume, die mich an die 6 Wochen dort erinnern.

Jemand von uns telefoniert oder chattet nahezu täglich mit George, Robinah und deren Kindern. Wir sehen per  Wackel-Video, dass die Kinder weiterhin Yoga machen und Volleyball spielen. Hurra, diese Hürde scheint genommen! Jasper schickt Richard, dem für Sport zuständigen Lehrer, Übungen für das Basketballtraining.

Zu meinem Geburtstag kommt James mit seiner Schwester Love, die in Tübingen eine Ausbildung zur Krankenpflegerin macht.  Nach einer Präsentation von Fotos entspinnt sich eine heiße Diskussion: Wie könnt ihr in Uganda ökonomisch mehr auf die Beine kommen? Was sind die Probleme und wo könnt ihr Chancen besser nutzen? 

James und Love antworten tapfer. Es ist  für uns Mitteleuropäer nicht leicht zu verstehen, wie schwierig es ist, dort ohne Startkapital einen Business aufzuziehen. Denn es gibt natürlich für alles Bedarf, aber keine Kaufkraft in der Bevölkerung. Zudem befinden sich große Teile des Reichtums in den Händen weniger Familien-Clans.

Im Spielfilm „Der letzte König von Schottland – in den Fängen der Macht“ (kostenfrei anschaubar im archive.org) wird mir  schmerzhaft vor Augen geführt, wie wenig sich für die Landbevölkerung geändert hat. Die dokumentarischen Szenen von 1970 wirken wie heute. So ist Fakt, dass Wasser, Strom und Nahrung noch heute für viele Menschen nur mühsam zu bekommen sind, obwohl das ganze Land fruchtbar ist.

Werner Bauknecht, Redakteur vom Schwäbischen Tagblatt nimmt sich 2 Stunden Zeit, um mit uns über unsere Erfahrungen zu sprechen. Herzlichen Dank für dein Verständnis! Hier sein Bericht i

Artikel zu Uganda im Tagblatt online Ankündigung

Mögliche Aktivitäten, um unsere Freunde und Familie in Uganda weiter zu unterstützen

Natürlich halten wir Augen und Ohren auf, um Kontakte zu knüpfen mit Menschen und Organisationen, die sich für Uganda interessieren. Doch wir möchten kein Spenden-Verein werden. Die Katastrophen weltweit – zuletzt das Erdbeben in der Türkei und Syrien – erfordern enorme wie schnelle Unterstützung, sodass wir uns hier nicht einreihen möchten.

Uns geht es vielmehr darum, Ideen von beiden Seiten zu entwickeln und in der Umsetzung zu begleiten. So können wir uns vorstellen, in der Region Masaka mit oder ohne externe Finanzierung in den nächsten Jahren Kurse zur Lehrerfortbildung zu geben. Die Offenheit hierfür scheint güber die Instant Step Up Schule hinaus egeben.

Mit Ulla Heinemann, die maßgeblich die pädagogische Konzeption für die neue Schule „Zinululua“ entwickelt hat, sehen wir Ansatzpunkte, wichtige Mitspieler bis hin zum Bildungsministerium von Uganda an einen Tisch zu bekommen, um den Bildungs-Gap zu verkleinern, der seit Covid enorm groß geworden ist.

Wir würden es begüßen, auf „deutscher“ Seite mit Institutionen der katholischen Kirche und Stiftungen in den Dialog zu kommen, um mehr Impulse dieser Art zu setzen.

Auch beim Wirtschaftsministerium der Bundesregierung (imove) besteht Interesse, Uganda im nächsten Jahr in den Fokus zu nehmen zur „Markterschließung“. Berufliche Bildung ist hierbei ein wichtiger Stellhebel. Gerne wirken wir dabei mit, etwa wenn – wie in der nächsten Ausbaustufe von Zinulula geplant – Ausbildungsplätze mit deutscher Förderung geschaffen werden.

Nicht schließlich wollen wir Personen, die Afrika aus der Nähe erleben wollen, eine Tür öffnen. Und zwar über das Netzwerk der Familie von George und Robinah. Mit ihnen können sie im Alltag dabei sein, bei Feiern,  bei Aktivitäten in Kirche, Sport, Schule. Dazu  werden für sie Safaris in die Nationalparks  und Teile von Uganda individuell und kostengünstig organisiert.

Um dies vorzubereiten, laden wir Andrew im Sommer und Jona im Winter ein, damit sie unsere „Gepflogenheiten“ kennenlernen und die Kommunikation mit Gästen noch besser  beherrschen. Frag uns nach unseren Lieblingsgerichten oder Freizeitaktivitäten? oder warum wir Tiere, Wandern  bzw. Autos so gerne mögen?

Mit der Zeit könnte dadurch ein sanfter Tourismus entstehen, aus dem private Freundschaften erwachsen. Die ersten Paare aus Rottenburg haben sich schon angekündigt!

Lust auf eine Zeit in Uganda? Hier seid ihr willkommen!