Reisen bildet, insbesondere wenn man in Italien unterwegs ist. In den Bergen Südtirols kommen einem dabei interessante Gedanken.

Klima-freundlich führen, (wie) geht so etwas? Vordergründig natürlich durch mehr Home Office, denn wir sparen viel CO2 ein, wenn die Fahrt zur Arbeit nicht mehr an allen Wochentagen stattfindet.  Es gibt weniger Meetings, Büroflächen und Papierverbrauch. Dies das Ergebnis der jüngsten Studie des Instituts für Zukunftsstudien und Technologiebewertung. Mehr dazu unter:    https://www.izt.de/themen/view/project/corona_homeoffice/

Doch mir geht es primär um die Art, wie wir Führung und Zusammenarbeit klim-freundlicher gestalten können.

Wann waren Sie zuletzt wandern? Erst vor kurzem? Na wunderbar! Viele von uns – insbesondere im mittleren Alter zumal in Corona-Zeiten genießen es, fern vom Alltag  seines Weges zu gehen. Schritt für Schritt in ruhigem Tempo – ohne zu viel Ablenkung. Und stets offen für das, was einem als nächstes begegnet. Sei es ein Hindernis oder ein willkommener Ausblick. So wie diese freilaufenden Pferde auf 2400m Höhe in den Dolomiten.

Und wenn man sich begegnet, ist dies meist frei von Druck und jeder Erwartungen. So tauschen wir in aller Freundlichkeit ein paar Scherze aus, dazu Erfahrungen zum bisherigen Weg oder Empfehlungen, wo man auch gut hingehen könnte oder eine angenehme Gaststätte findet.

Wie schön wäre es, diese Gelassenheit auch zu Hause häufiger zu praktizieren.

Und sicherlich kennen Sie das Gefühl, wenn man einem „Berg-Führer“ oder Rafting-Guide anvertraut. So empfinden es nahezu alle als angenehm, eine Zeitlang den Anweisungen eines anderen zu folgen – im Vertrauen darauf, dass diese Person einen nicht in die Irre führt.  Klima-freundlich eben, ohne Stress und Verunsicherung.

In Südtirol ist es ein Genuss, ja fast ein „Muss“, Reinhold Messner zu erleben.

Eindrücklich, wie Messner abends auf einem seiner Berg-Museen Geschichten von seinen Entbehrungen auf Expeditionen erzählt und beim Feuer philosophische Betrachtungen über Natur und Leben von sich gibt.

Messner ist eine schildernde und authentische Persönlichkeit. Er hat seit den 80er Jahren ein unglaubliches Schreib-Marketing gezeigt und scheut sich nicht vor schwierigen Selbstbekenntnissen,  etwa wenn er offen über seine Begegnung mit dem Yeti spricht – was auch immer seine Zuhörer hierüber glauben mögen.

Zur Motivation für besondere Herausforderungen sagt Messner folgendes:

„Zu Beginn gilt es – neben aller Planung und körperlich-mentalen Vorbereitung sein Team in Begeisterung zu versetzen. Denn die Angst überwiegt angesichts des feindlichen Bergmassivs. Dann heißt es, das Verhältnis von empfundener Angst oder Respekt vor dem Wagnis auszutarieren mit der Bereitschaft, es mutig anzugehen. 

Und nun sollte man nicht allzu lange warten, dann die Rückhaltekräfte nehmen jeden Tag zu. Sobald man losgeht, finden sich Lösungen. Und selbst, wenn man scheitert und vor dem Gipfel umdrehen muss, lernt man viel – über sich und das Vorgehen beim nächsten Versuch.“

Hier also geht es um Motivation, Resilienz und Achtsamkeit unter Extrem-Bedingungen. Wenn wir uns alle davon nur eine Scheibe abschneiden könnten, wäre das eine ganze Menge. Sicherlich würden wir uns im Alltag dann disziplinierter wie gelassener verhalten und uns selbst bzw. andere erfolgreicher, vielleicht sogar klima-freundlicher führen! 

De Jugendlichen und Erwachsenen um uns herum waren von Messners‘ Einblicken sehr beeindruckt. Auch unsere Berg-Wanderungen danach wurden anders wahrgenommen und mehr geschätzt.

Wie kann man solche Momente im beruflichen Alltag häufiger ermöglichen? Lassen Sie uns darüber ins Gespräch kommen!