7. Uganda ist wie ein Feuerwerk – der krönende Abschluss unserer Reise

Unsere letzten zwei Tage in Masaka sind ein einziges Feuerwerk! Es rundet ab, was wir in den sechs Wochen erlebt haben und mitgestalten durften. Wir fühlen uns reich beschenkt und sind überwältigt von der Freundlichkeit und dem Engagement der Menschen um uns herum.

Der Reihe nach: Montag früh treffen wir 10 Erzieherinnen im Kindergarten (= Vorschule), den Robinah leitet. Unsere Einstiegsfrage lautet: Wie war dein Wochenende? Die meisten sagen: „Prima!“ Drei Frauen berichten von Geburten aus ihrer Familie. Bei uns hat am Sonntag Allen, die älteste Tochter von Robinah, ein Mädchen auf die Welt gebracht. Geburtenstarke Jahrgänge und Baby Boomer – so etwas gab es bei uns zuletzt in den 60er Jahren…

Zwei Frauen signalisieren hingegen, dass sie Beschwerden hatten oder etwas Unangenehmes beschäftigt. Wir lassen dies so stehen und machen mit einem Namensspiel weiter. Daraus ergibt sich eine Antwort zur Frage einer der Erzieherinnen: „Wie gehen wir mit Unterschieden zwischen armen und reichen Kindern um?“. Der Fluss während unseres Namensspiel per Ballzuwurf verdeutlicht: „Im gemeinsamen Alltag der Kinder spielen Herkunft und Wohlstand der Eltern keine so große Rolle. Viel wesentlicher ist es, ob man einen Ball sauber fangen und werfen kann!“

Gleiches gilt für die Bewegungslieder, welche uns die Erzieherinnen danach zeigen. Rhythmus, Gesang und Tanz – dies ist ein Dreiklang, bei dem alle gerne mitmachen. Christiane gibt Lernspiele an Kleingruppen aus. Darunter eine Kugelbahn, ein Spiel, bei der Bienen Blütenstaub in Honig verwandeln und ein Einkaufsspiel. Die Aufgabe ist für sie ungewöhnlich, steht jedoch modellhaft für unseren pädagogischen Ansatz: „Erarbeitet euch selbst, wie diese Spiele funktionieren und demonstriert dann, wie es geht!“

Es ist eine große Freude zu sehen, wie sich die Gruppen in ihr Spiel vertiefen und dieses anschließend vorführen. Christiane erläutert, wie man schon Vier- und Fünfjährige mit offenen Fragen anregt, Zusammenhänge über das jeweilige Spiel hinaus zu erkennen und ihre Nah-Welt zu erkunden. Am Ende leuchtet allen ein, dass spielerisches Lernen für die Kinder motivierender ist, als im Chor wesentliche Begriffe aus Natur und Technik nachzusprechen, welche die jeweilige Lehrerin vorgibt.

Robinah hält eine Dankesrede an uns und meint auch unsere Sponsoren: HABA und die gemeinnützige Stiftung „Stifte stiften“. Wir danken gleichfalls!

In der Stadt essen wir schnell eine „Rolex“ (mit Gemüse gefülltes Omelette). George begrüßt einen 91-jährigen, der als einer der bekanntesten Journalisten in Uganda gilt bzw. galt. Er steht im Anzug würdevoll da. Alter und Stil – eine beeindruckende Kombination! Ihn hätte ich gerne näher kennengelernt und zu seinen Erfahrungen befragt. Denn er hat sowohl das Protektorat der Briten miterlebt, als auch die üble Zeit unter Idi Amin. Und seit 1986 die Präsidentschaft von Yoweri Museveni, die seit mehr als zwei Generationen andauert (Durchschnittsalter der Bevölkerung = 16,1 Jahre). Was durfte er zur jeweiligen Zeit schreiben, welche Quellen besser nicht nennen?

Bischof Serverus, Jjumba hält sein Versprechen und weiht das neue Sportgelände ein

In der Instant Step up Primary School ist derweil alles vorbereitet für den Besuch von Bischof Serverus, zu dem wir am ersten Weihnachtstag eingeladen waren, inklusive des einzigartigen Austausches über Konfliktmanagement.

Die Kinder stehen am Eingang der Schule brav Spalier und singen ein Begrüßungslied. So hat man sich früher die Ankunft eines Fürsten vorgestellt.

Der Bischof lässt sich das neue Sportgelände für Basketball, Volleyball und Badminton zeigen. Überall sind Kinder und Lehrkräfte aktiv im Spiel. Der Bischof erweist sich als Sportsfreund, der früher aktiv Fußball gespielt hat. Er erläutert den Kindern wie Lehrkräften, wie wichtig Sport für die Bildung und ihre Zukunft ist –  auch um später  vielleicht einmal Geld im Profisport zu verdienen.

Die Lehrkräfte versprechen uns, dass sie unser Sportprogramm fortsetzen werden. Bereits am nächsten Tag haben sie einen kompletten Wochenplan erstellt und einzelnen Lehrkräften zugeordnet. Robinah wird unseren Yoga-Part übernehmen.

Abends am Tisch mit der Familie teilen wir die Freude über diesen erfolgreichen Nachmittag. Zugleich verspüren alle die Trauer über den bevorstehenden Abschied.

Ich sage Robinah so nebenbei, dass sich viele unserer Vorhaben erfüllt haben – bis auf das Schwimmtraining. An den zwei Tagen, die wir mit allen (13) Kindern am nah gelegenen See Nabugabo verbracht haben, war es mir wichtiger, mit Klein und Groß Spaß im Wasser zu haben.

Wie erwartet fragt sie nach einer kurzen Denkpause: “Kannst du die größten Kinder morgen Vormittag im Pool eines Hotels bei Masaka unterrichten?“ Aber natürlich können wir. Die 4 ausgewählten Kinder machen gut mit und Christiane, Jasper und ich sind wechselseitig mit ihnen im Wasser.

Nach gut einer Stunde schaffen es alle, mit leichter Auftriebshilfe von einem zum anderen Beckenrand zu schwimmen. Hurra! Das Hotel übrigens wäre für uns eine mögliche Adresse gewesen, wenn wir klassisch mit eine Agentur verreist wären. Hier der Kontakt: https://www.elitebackpackers.com/

Nach diesem Höhenflug folgt Ernüchterung: Unsere Euro-Scheine von 2002 werden von der Bank nicht akzeptiert. James gibt uns eine Million Schillinge von seinem Konto und wird versuchen, die Euros später in Kampala zu wechseln.

Ohne seine Umsicht und schnelle Auffassung wären wir öfters aufgeschmissen gewesen, so etwa beim Versuch, am Eingang in den Nationalpark die Eintrittskarten zu lösen. Lachend wiederholt er einen seiner Standard-Sätze angesichts dieser allseitigen bürokratischen Hürden: „Das ist das Problem in Uganda…“

Unser Abschiedsfest in der Instant Step Up School

Nachmittags steigt unsere Abschiedsparty in der Schule. Wir sind beeindruckt von dem, was die Lehrkräfte in den letzten zwei Tagen auf die Beine gestellt haben. Alle sind fein gekleidet und wir bekommen einen Ehrenplatz zugewiesen, mir der Stuhl auf dem Tags zuvor der Bischof gesessen hat.

Es gibt einen Reigen von persönlichen Ansprachen und Sketchen verschiedener Lehrkräfte, die allesamt etwas aus der afrikanischen Tradition zum Vorschein bringen. So der als Karaoke gesungene Streit zwischen Mann und Frau, wem das Kind gehört. Die Schauspieler sind mit Leidenschaft dabei und die Zuschauer gehen emotional mit. Die Botschaft am Ende: Das Kind gehört beiden. Oder umgekehrt: beiden sollen zusammenstehen.

Diese Geschichte, wie eine andere vom Tod der Mutter, deren Kinder im Tanz ihre Trauer wie Wut ausdrücken, steht für reale Lebenserfahrungen vieler Kinder, die es in solchen Darstellungen zu verarbeiten gilt.

Uganda verfügt über eine reiche Tradition auf diesem Gebiet. Wir erleben einmal mehr, wie eng in dieser Kultur Lernen und Bewegung verbunden sind und wundern uns, warum dieses Prinzip in den regulären Unterrichtsfächern so selten stattfindet.

Medie, der Schulleiter stellt heraus, dass es ein Wunder ist, dass wir angesichts der zig 1000 Schulen ausgerechnet in seiner Schule angekommen sind und so viele Impulse für die Lehrkräfte und Kinder geben konnten. Traditionell und modern:Die Kinder zeigen mehrere Tänze voll Impulsivität. Es fällt uns schwer sitzen zu bleiben. So viel Energie geht durch alle Körper.

Dann werden uns die Manuskripte aller Reden, zwei Skulpturen und mehrere Fußbälle (aus Bananenblättern geformt) überreicht. Jasper, Christiane und ich sind berührt. In unserer Dankesrede treffen wir offensichtlich den Ton, den alle lachen und stimmen unseren Aussagen zu.

Am Vortag hatten wir den Lehrerkräften vorgeschlagen, dass jede Person etwas für das Buffet beisteuern. Dies ist hier unüblich, und alle nehmen diesen Vorschlag zunächst irritiert auf. Nun sind alle begeistert und es gibt viele Delikatessen statt der üblichen Gerichte wie Reis oder Kürbis und Kochbananen. Die Kinder bekommen das mitgebrachte Gebäck.

Abschied in der Familie und „bye, bye Uganda“ – Fortsetzung folgt!“

Am Abfahrtstag drehe ich morgens ein kurzes Video, um O-Töne der Kinder einzuholen, was Ihnen in der Schule am meisten gefällt. Mit George schreibe ich noch schnell den Entwurf für einen Brief vom Bischof Masaka an Bischof Fürst in Rottenburg.

Es würde uns alle freuen, wenn daraus eine stabile Verbindung entsteht, wo Ideen, Menschen manchmal auch materielle Dinge dort hin kommen können.

Ich schlage George vor, vom Einigen Kinder ein Kurzprofil zu erstellen (familiärer Hintergrund, Interessen). Damit würden wir in Deutschland aus München zu gehen, die Lust haben, einen Beitrag zu leisten. Inklusive Unterkunft und Verpflegung beträgt das Schulgeld für ein Kind 500 €.

Wir und die Schule danken allen Sponsoren für diese tolle Zeit. Für alle Geschenke Tv Rottenburg Sport! Spiele von Hava und Stifte von der Stift stiften. Weiterhin Dank Pustefix für eine großzügige Spende und natürlich von unbekannten, die Melli uns einen Koffer mit Kinderkleidung mitgegeben.
Abends werden wir in der Familie verabschiedet und wieder rauf und bedankt sich mit einer kleinen Rede. Das ist hier Standard von frühauf, genau solche Dinge auszudrucken.

Auf der Rückfahrt entwickle ich mit James und Khatuna die erste Idee für ein gemeinsames Business. Wie wäre es, wenn wir Menschen, die Afrika aus der Nähe kennen lernen wollen, ein solches Erlebnis anbieten? In einer großen Familie mit leben mit allen Freiheiten, die man als Tourist gerne haben möchte und natürlich mit den Trips, um das zu sehen, was dieses Land bietet. Und zugleich zu seinen Alltag, der einem eingeliefert Von Geburt über Hochzeit bereit. Mit Besuchen in der Kirche, beim Einkauf, in der Schule und wo auch immer@zusammen mit James könnten wir solche Reisen locker von Deutschland aus organisieren und jedem Interessenten, ob er nun zwei Wochen oder länger kommt ein wunderbares Paket anbieten und bei allen Reisevorbereitungen zu helfen. Wärst du dabei?

Zu Hause werden wir sowohl James als auch seine Schwester Love treffen, da in Tübingen zu bleiben, für die Projektschule Sinola aufgestellt hat. Selbst so viel Spaß haben, Reisen und das Land hier zu empfehlen. Möchtest sicherlich ein guter Ort zu Haus gleich zu dem ist es sicher Reisen, die englische Sprache und wir haben auch in den Orten los geht’s, eure Planung für Uganda. Nächstes Jahr Weihnachten wäre dazu eine wunderbare Gelegenheit.